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Loslassen | Maia Damianovic |
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Fortsetzung von Seite 5 |
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Begriffe: |
Noch ist ungeklärt, ob die heutigen
Stadttauben Ergebnis einer auf kulinarische Zwecke
ausgerichteten Züchtung sind, aber in vielen Städten
leben diese Tiere von Brotkrumen, die ihnen sentimentale
Passanten zuwerfen, und es wird viel Aufwand
betrieben, um sie von der menschlichen Sphäre
fernzuhalten. Doch auch Menschen sind Tiere, und
wir müssen, wie Nietzsche schrieb, zwischen Verantwortung und Verpflichtung gegenüber Tieren unterscheiden, die uns umgeben; die wir gezüchtet, genutzt und ausgebeutet haben und die wir für unsere Ernährung schätzen. |
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Performative Interaktion |
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Green Gel |
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The Invisible Line |
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Handmates |
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Tie or Untie |
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The Big Perch |
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Loosing Control |
Ohne als „politisch korrekter" Künstler aufzutreten,
der sich den ausgewiesenen Begriffen des „Zulässigen" verschreibt, demonstriert Walde seine Vorstellung
von Verantwortlichkeit auf ganz eigene Art. The Big Perch ist nicht unbedingt in politisch korrektem
Sinne ökologisch, sondern eher der Versuch, einen
neuen Dialog mit dem herzustellen, was um uns ist.
So gesehen investiert Walde wieder in die Vorstellung
von einem neuen Situationismus. Jedenfalls ist eine
solche Praxis eher bildhaft als pragmatisch und enthält
sich aller unterweisenden, erzieherischen oder
ähnlich didaktischen Mechanismen im Bemühen um
Kommunikation, die sonst für gegenwärtige situationistische
oder interaktive Praktiken so oft in Anspruch
genommen werden. In der Folge bieten seine Projekte
die Gelegenheit, Kunst weniger als einseitigen
Effekt anzusehen, sondern als Möglichkeit, initiativ
zu werden. |
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Für mich liegt darin eine unglaubliche Großzügigkeit.
Das Werk zieht keine Grenzlinien, es errichtet keine
Autorität. Statt dessen fordert es uns dazu heraus,
die traditionellen Grenzen des Umgangs mit Kunstwerken
zu überschreiten. Keine Sicherheitsbarrieren,
keine Regeln – wir müssen unsere eigenen Entscheidungen
treffen. Und das gestattet uns auch einen
Blick darauf, wie ein Kunstwerk künftig aussehen
könnte. Der Künstler gibt uns das Privileg der Wahl
und fordert damit unsere ureigenste Reaktion auf die
Kunst heraus. Es ist jedenfalls falsch, The Big Perch oder andere Arbeiten Waldes für Kontextkunst oder öffentliche Kunstprojekte zu halten. Seine Kunst findet
im Innen- wie im Außenraum statt und bezieht sowohl
bestehende Infrastrukturen als auch speziell für das
jeweilige Projekt geschaffene Situationen in die Überlegungen
ein. Es ist nicht darauf angelegt, die Bedürfnisse
einer örtlichen Regierung zu befriedigen,
damit sie die Kunst „unterstützt". Es zielt darauf ab,
als sieht- und fühlbare Konfrontation, Provokation
oder sogar Transformation der Wirklichkeit vor Ort
zu fungieren. |
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AutorInnen: |
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Bleibende Eindrücke und scheinbare Schlichtheit lassen
sich nicht ohne eine Menge Nachforschungen erzielen. (Fortsetzung nächste Seite) |
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Maia Damianovic |
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