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In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich international
ein ausgesprochen starkes Bedürfnis nach
kultureller Selbstbestimmung gezeigt. In dieser Zeit
haben sich zwei gegenläufige globale Tendenzen abgezeichnet:
eine kapitalgetriebene, von großen internationalen
Megakonzernen gelenkte Globalisierung
und die Ansprüche kleinerer Interessengruppen, die
um ihre individuelle Stimme kämpfen. Waldes Arbeit
unterstützt entschieden die Position der „Underdogs",
die nach Individualität, nach Vielfalt von Erfahrungen
und Meinungen strebt, und die von Deleuze und
Guattari als „Rhizomatik der Kommunikation" bezeichnet
wurde. Letztlich ist das eine Frage der Ethik
und danach, wie Kunst dieses Thema angeht. Sind
wir nicht aufmerksam genug und verspielen wir die
Chance, vorurteilsfrei und offen zu sein, dann werden
wir unsere Nachlässigkeit gegenüber dem unendlich
feinen Gewebe eines lebendigen Alltags bereuen.
Dem Sprichwort nach wohnt Gott in den Einzelheiten
– in dem flüchtigen, zarten, unberechenbaren und
stets zerbrechlichen Gespinst unserer Leben.
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