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ENGLISH TEXT VERSION Loslassen | Maia Damianovic
 
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Es ist nicht leicht, der eigenen Zeit voraus zu sein. Erfinder fordern den Status quo heraus und verschieben die Grenzen des überkommenen Wissens. Ein schöpferischer Künstler, der in der heutigen globalisierten Kunstwelt selbständig arbeitet, sieht sich dem nahezu überwältigenden Druck pragmatischer Interessen und des internationalen Markts ausgesetzt. Das läuft oft auf die Rolle des Einzelkämpfers hinaus. Und ironischerweise bedeutet es auch, selbstlos für die künftigen Experten den Weg zu ebnen, die von der früheren bahnbrechenden Arbeit profitieren und so dem Zeitgeschmack womöglich Appetitlicheres anzubieten haben. Trotz der hehren Ziele der Postmoderne Ahistorizität, Subjektivität, Interdisziplinarität stecken wir heute in einer Sackgasse, in der Zeit eines zerfallenden International Style der großen Moderne. Die sogenannte postmoderne Theorie, die eine ganze Zeit lang vorherrschend war, ist oft nicht praktisch ausgerichtet. Einfach gesagt, Theorie und Praxis passen nicht zusammen, und daraus resultiert eine der großen Krisen in der heutigen Kunst.

Performative Interaktion S. 1, 2
Green Gel S. 2
The Invisible Line S. 4
Handmates S. 5
Tie or Untie S. 5
The Big Perch S. 5, 6
Loosing Control S. 7
   
   
   
   
   
    Viele Kritiker, Kuratoren und Künstler reagieren auf diese Situation, indem sie Themen wie Schönheit (dafür plädiert etwa Dave Hickey), die Ästhetik des Unsichtbaren, die Wiederbelebung des Spektakels aufbringen, oft in Verbindung mit geduldzehrenden Performances (wie die von David Blaine in London) oder mit Reality-TV. Dahinter verbirgt sich allerdings ein überkommener Performance-Begriff, der Betrachter zu völlig passiven Beobachtern degradiert. Ganz zu schweigen von einer fast schon franchiseartigen Entwicklung bei den Museen, allen voran das Guggenheim. Durch all das wird die Angelegenheit weiter verschlimmert, denn eigentlich sollte die Postmoderne die Sache der Individualität und der schöpferischen Einzelposition voranbringen als die einer geschichtlichen Bedingtheit. Zeitgenössische Ausstellungen und Kunstwerke stehen vor einer Herausforderung; es bedarf neuer Ansätze, mit denen sich die vorherrschende Standardisierung von Kunstwerken und auch die der öffentlichen Wahrnehmung überwinden läßt.
   
   
   
   
   
   
   
     
   
 
 
Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeitet Martin Walde an einer Kunst, die über formale und gattungsbezogene Grenzen hinausführt. Seine Arbeit widersetzt sich oberflächlicher Betrachtung. Waldes zentrale Themen sind „das andere" und die Untersuchung von Differenz. Seine künstlerische Tätigkeit beruht auf genauer Erforschung eines „kritischen Populismus", der „direkten Erfahrung" und der „performativen Interaktionen". Es geht dabei weniger um Metaphorisches, Mythopoetisches oder um irgendeine Art von „tieferer Bedeutung", sondern um ...follow me to the right(Fortsetzung nächste Seite)follow me to the right
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