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Loslassen | Maia Damianovic |
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Fortsetzung von Seite 7 |
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Begriffe: |
Oder das Teenager-
Mädchen in einer Wiener Straßenbahn, das
obsessiv kleine Teile von einem Styroporblock abknispelt.
Was ist ihre Geschichte? Walde präsentiert
uns keine Erzählungen, eher nur ein Flüstern der uns
umgebenden Realität. Einer Realität, die wir in unserem
geschäftigen Alltag normalerweise übersehen.
Nicht glamourös, nicht gefällig, bloß ein kurzer Blick
auf das Leben und auf Existenzen, die wir uns so
häufig wahrzunehmen weigern. Walde mißtraut den
Metaphern und einer Suche nach universellen und
tiefen Wahrheiten. Ohnehin ist fragwürdig, ob sie
außerhalb eines dogmatischen Blicks auf die Welt
überhaupt bestehen. In dem so sehr durch Turbulenzen
kompromittierten Zeitalter der Information ist der
Bestand einer jeden „Wahrheit" äußerst zweifelhaft. |
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Performative Interaktion |
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Green Gel |
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The Invisible Line |
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Handmates |
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Tie or Untie |
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The Big Perch |
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Loosing Control |
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Jenseits der Grenzen der Kunst, in einer globalen
Dienstleistungskultur, die ihre Realitäten und „Wahrheiten" – von den Nachrichten bis zur Werbung – geschickt
verpackt, um einfachen und unbeschwerten
Konsum zu gewährleisten, ist die Eigenwilligkeit, die
Waldes Arbeiten heraufbeschwören, ein hoffnungsvolles
Zeichen. Walde lädt dazu ein, neu darüber
nachzudenken, auf welche Weise wir uns der Kunst
– und gelegentlich auch dem Leben – nähern und
wie wir beides erkennen und wahrnehmen. |
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Ich glaube, wir erleben gerade eine optimistische
Zeit, die eher von Neuausrichtung als von Dekonstruktion
geprägt ist und in der neue Horizonte für
Kunst und Kommunikation auftauchen. Es ist ein
Zelebrieren von „Andersheit" und der Autoritätsverzicht
einer Moderne, die ihre Alleinherrschaft zugunsten
eines eher demokratischen Modells aufgibt.
Anziehung und Abstoßung, Wunsch und Ablehnung,
Verführung und Zurückweisung – all das sind Aspekte
der Beziehung einzelner auf die vielfältigen Formen
autoritätsbezogenen Denkens (staatlich, institutionell,
gesellschaftlich und kulturell). Waldes Werk zeichnet
die Abkehr von autokratischen Paradigmen des Denkens
(einschließlich dem der Globalisierung) und von
institutionalisierten Formen der Kontrolle nach, und
es begrüßt die Andersheit in ihrem Verlangen nach
Offenheit, Veränderung und individueller kultureller
Differenz. Seine Arbeit befragt die Veränderungen,
die auf gesellschaftlicher Ebene vor sich gehen, und
patriarchalische, auf Autorität beruhende Verhaltensmodelle
stehen dabei gegen neuere, flexible Werte,
die zum Dialog einladen. In diesem Prozeß riskieren
Kunstwerk und Künstler auch die dunklen Seiten,
das Unbekannte, die Liebe und die Verletzungen, die
mit einem solchen Versuch einhergehen können, der
behutsam die Schwankungen zwischen Stillschweigen
und Mitsprache nachzeichnet. |
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AutorInnen: |
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Maia Damianovic |
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(Fortsetzung nächste Seite) |
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