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ENGLISH TEXT VERSION Loslassen | Maia Damianovic
Fortsetzung von Seite 3
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... ebenso häufig auch auf ästhetisierte und ziemlich apologetische Kunstwerke hinaus, die bloß in einem erweiterten, aber nichtsdestoweniger geschützten Rahmen der Kunstwelt funktionieren. Ironischerweise gelingt es ausgerechnet der Kontextkunst, „gefährliche" Möglichkeiten zu entschärfen, indem sie diese in einen institutionalisierten, anerkannten und deshalb unverfänglichen Rahmen überträgt.

Performative Interaktion S. 1, 2
Green Gel S. 2
The Invisible Line S. 4
Handmates S. 5
Tie or Untie S. 5 Obwohl viele der Projekte Waldes faktisch innerhalb eines städtischen Bereichs präsentiert werden, berufen sie sich nicht auf Kunst im öffentlichen Raum als ihre Voraussetzung. Wie schon oft gezeigt, ist öffentliche Kunst als solche noch keine Gewähr für funktionierende Kommunikation. Tatsächlich bleiben viele der für die Öffentlichkeit konzipierten Werke konventionell, meist bedeutet es bloß, Kunst in einen so genannten öffentlichen Raum zu stellen und zu hoffen, daß sie ein bißchen Aufmerksamkeit erregt. Darüber hinaus kehrt Waldes Kunst den Begriff des In situ um, indem er ihn aus seiner konventionell konzeptuellen Verknüpfung mit einem spezifischen Ort herauslöst und in Perspektive auf ein weniger vorhersehbares, dafür aber stärker intersubjektives, kommunikationsorientiertes Modell deutet.
The Big Perch S. 5, 6
Loosing Control S. 7
   
   
   
   
   
   
   
    Für die Ausstellung Days of Hope im Rahmenprogramm der Venedig-Biennale 2001 schlug Walde eine Arbeit vor, die eine recht ungewöhnliche Situation herstellte. Wie viele andere seiner Projekte war auch The Invisible Line handwerklich einfach, besaß aber eine besonders charismatische Eigenart. Sie bestand aus Pappkartons mit verschiedenen Ein- und Ausgängen und war mit für Ratten geeignetem Spielzeug ausgestattet. In diesem Territorium wurden drei Ratten ausgesetzt. Es war umgrenzt von einem experimentell hergestellten Abschreckungsduft, der die Tiere innerhalb des Radius hielt. Ratten sind neugierig, aber auch scheu. Sie verließen den Zirkel nicht, während Besucher, die als überlegen geltenden Wesen, es trotz des geringen Umfangs des Feldes nicht lassen konnten, in das Gebiet einzudringen und die Tiere zu beobachten. Die Ratten hielten sich die meiste Zeit über versteckt. Auf subtile Weise spiegelte ihre Beobachtung durch die Besucher eine aggressive Seite menschlichen Verhaltens wider. Unabhängig vom politischen Kontext gibt es zahlreiche alltägliche Ereignisse, die ein immenses kollektives Verlangen nach Selbstbestimmung und einem Recht auf persönliche Entwicklung zum Ausdruck bringen.
   
   
   
   
   
     
   
 
 
Waldes Arbeit verschafft Einsichten in Orte, an denen man sich auf das Selbst und die Welt nicht länger verlassen, sondern sie bloß neu erfinden kann.follow me to the right(Fortsetzung nächste Seite)follow me to the right
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