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  this text is available in German only Etwas setzt sich fort. | Christine Heil
 
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Für Stephan Fürstenberg besteht das Charakteristikum partizipatorischer Kunst genau in der produktiven Auseinandersetzung mit der Frage, wie Kommunikation zu denken ist und welche Einrichtungen dabei beteiligt sind. Insofern sie den Versuch unternimmt, »neue Verhältnisse der Beteiligung zu schaffen« (Fürstenberg 2009:135), kann die Ausstellung Waldes also in vollem Sinn als partizipatorisch gelten.

Waterpoint S.1, 2, 3
   
   
   
    Waterpoint eröffnet Möglichkeiten der Kommunikation zwischen künstlerischer Formung und den Formungen der Besucherinnen. Produktion und Rezeption fallen zwar nicht zusammen, aber die Fortsetzung der Produktion von Kunst verschiebt sich in Richtung der Rezeption und in den entstehenden Kommunikationsraum >vor< der künstlerischen Arbeit bzw. innerhalb der Rauminstallation. Damit verschieben sich Erwartungshaltungen an das, was in einer Ausstellung stattfindet oder stattfinden kann. Sinn wird hier nicht in die Kunst hineingelegt, sondern wird innerhalb des inszenierten künstlerischen Handlungsraumes allererst generiert. Bedeutungen entstehen, indem sich etwas vor dem Hintergrund des künstlerischen Settings im Kontext der Kunstinstitution ereignet-in einem Prozess sozialen (Aus-) Handelns. Das macht auf performative Dimensionen in den Rezeptionsprozessen aufmerksam. Und es legt eine dekonstruktive Lesart nahe. Denn zugleich kollidiert die Rahmung der künstlerischen Inszenierung Waldes mit der durch den Kunstverein gesetzten Rahmung. In dieser Reibung kann ein Bedeutungsüberschuss entstehen und sich neuer Sinn ereignen, in individueller wie in kollektiver Hinsicht. (2)
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
    Die künstlerische Arbeit von Martin Walde verweist auf unterschiedliche Kontexte, die ineinander wirken: Neben den hier inszenierten Verschiebungen und Kollisionen im »Betriebssystem Kunst« spielen zudem Alltagshandlungen, Industriematerial, Dienstleistungs-bzw. Produktdesign ein Rolle. Im Folgenden frage ich deshalb: Was passiert an den Schnittstellen von Kunst, Design und Alltag? Dafür verlasse ich das Prinzip partizipatorischer Inszenierungen für einen Moment und folge dem Motiv des >Fahrrads<, eines Alltagsgegenstands, der häufiger in künstlerischen Arbeiten Verwendung findet.
 
  (2)follow me to the rightDurch das Aussetzen von Regelhaftigkeiten oder Konventionen zeigt sich hier aufblitzender Sinn vor allem in Form unvorhersehbarerer Ereignisse. Hier wird der Begriff des »Singulären«, wie ihn Eva Sturm für rhizomatische Denkmodelle in der Kunstvermittlung verwendet, wichtig (vgl. Sturm 2009:168).
 
 
 
 
 
Dinge, Handlungsweisen und ihre Erforschung am Beispiel >Fahrrad<
 
Zwar sind sowohl bildende Künstlerinnen als auch Designerinnen im weitesten Sinne Kulturproduzentlnnen und arbeiten unter Berücksichtigung ästhetischer Dimensionen.
AutorInnen:
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